Durchlauferhitzer entkalken – Symptome, Anleitung und Kosten für Mieter und Vermieter
- Durchlauferhitzer verkalken, da sich am Heizelement durch die enorme Hitze Kalk festsetzt
- Ein verkalkter Durchlauferhitzer macht sich durch Kaltwasser oder die schwankende Warmwasserbereitstellung bemerkbar
- Ausschließlich Modelle mit Heizpatrone verkalken, neuere Durchlauferhitzer können durch ihr Blankdraht-Heizelement nicht verkalken
Ein Großteil der deutschen Haushalte bekommt hartes Wasser aus der Kaltwasserleitung. Es ist versehen mit Kalk und für den menschlichen Körper sogar positiv, aber nicht für wasserführende Geräte. Kalk lagert sich in Zu- und Abläufen ab, setzt sich auf Heizelementen fest oder verstopft Leitungen. Besonders betroffen ist der Durchlauferhitzer, den Sie jedoch entkalken können.
Inhalte
- 1 Wann sollte man einen Durchlauferhitzer entkalken?
- 2 Was sind die Symptome für einen verkalkten Durchlauferhitzer?
- 3 Warum ist es sinnvoll, einen Durchlauferhitzer regelmäßig zu entkalken?
- 4 Wie viel kostet es, einen Durchlauferhitzer entkalken zu lassen?
- 5 Wann zahlt der Vermieter, wann der Mieter?
- 6 Durchlauferhitzer entkalken: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- 7 Welche Durchlauferhitzer-Arten müssen nicht entkalkt werden?
- 8 Durchlauferhitzer entkalken – Video bei Youtube:
- 9 Kann ich einer Entkalkung vorbeugen?
- 10 Fazit
Wann sollte man einen Durchlauferhitzer entkalken?
Die Regelmäßigkeit der Entkalkung finden Sie mithilfe der Härtetabelle der Haushalte heraus. Sie ist im Internet einsehbar und unterteilt das Wasser in drei Härtegrade, je nach Calciumkarbonatgehalt pro Liter.
Folgenden drei Härtegraden kann das Wasser entsprechen:
- weich, für Wasser mit weniger als 1,5 Millimol Calciumkarbonat pro Liter
- mittel, für Wasser mit 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumkarbonat pro Liter
- hart, für Wasser mit mehr als 2,5 Millimol Calciumkarbonat pro Liter
Leben Sie in einer Region mit weichem Wasser, müssen Sie den Durchlauferhitzer spätestens nach zwei Jahren entkalken. In Regionen mit mittelhartem Wasser empfiehlt sich die jährliche Entkalkung, während Sie in harten Regionen spätestens nach einem halben Jahr den Durchlauferhitzer entkalken sollten.
Was sind die Symptome für einen verkalkten Durchlauferhitzer?
Folgende Symptome können bei einem verkalkten Durchlauferhitzer auftreten:
- Kaltwasser tritt aus
- schwankende Temperaturen
- höherer Stromverbrauch
- längere Anlaufzeit
Warum ist es sinnvoll, einen Durchlauferhitzer regelmäßig zu entkalken?
Kalk stellt eine Zusammensetzung aus Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff dar und ist in Wasser gelöst. Selbst in weniger kalkhaltigen Regionen findet sich immer etwas Calciumkarbonat im Wasser, das in den Leitungen schwimmt. Problematisch ist Kalk erst, wenn das Wasser erwärmt wird. Dies ist bei Durchlauferhitzern mit Heizpatrone der Fall, denn sie verfügen über einen Heizstab aus Metall. Er wirkt anziehend für Kalk, da sich die Verbindung aus Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff bei extremer Hitze aus dem Wasser löst und am Heizstab anlagert.
Die Folge hiervon ist ein verkalkter Heizstab, auf dem die Kalkschicht wie eine Dämmschicht wirkt. Die Hitze gelangt nur in Teilen, gar nicht oder erst nach hoher Wärmeabgabe an das Wasser, weshalb der Stromverbrauch steigt. Das fördert nicht nur den Energiebedarf, sondern verkürzt auch die Lebenszeit des Durchlauferhitzers, weshalb der Einsatz sinnvoll ist.
Wie viel kostet es, einen Durchlauferhitzer entkalken zu lassen?
Dies hängt stark von den Kosten für den jeweiligen Betrieb, dessen Stundensatz und der Arbeitsdauer ab. Hinzu kommt der Verkalkungsgrad des Durchlauferhitzers. Hat sich am Gerät nur eine geringe Kalkschicht angelagert, fallen die Kosten geringer aus als bei einem vollständig verkalkten Durchlauferhitzer.
Sie sollten mit circa 200 € pro Auftrag rechnen. Sollten Sie das Gerät ohnehin warten lassen, vereinbaren Sie direkt einen Termin zur Entkalkung, um Kosten zu sparen.
Wann zahlt der Vermieter, wann der Mieter?
Die Kosten für die Entkalkung durch einen Fachbetrieb übernimmt der Vermieter, wenn der Durchlauferhitzer sein Eigentum ist. Haben Sie sich das Gerät gekauft, müssen Sie für die Kosten aufkommen. Allerdings wird der Vermieter die Kosten für die Entkalkung in der Nebenkostenabrechnung auf Sie umlegen.
Übernehmen Sie daher selbst die Kosten, denn diese können Sie als haushaltsnahe Kosten von der Steuer absetzen.
Durchlauferhitzer entkalken: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Den Durchlauferhitzer sollten Sie bestenfalls immer von einem Fachbetrieb entkalken lassen, damit das Gerät korrekt entkalkt ist und Sie sich nicht durch Starkstrom gefährden.
Sollten Sie jedoch handwerklich geschickt sein, gehen Sie wie folgt vor:
Entkalkung vorbereiten
Bevor Sie überhaupt mit dem Entkalken beginnen können, müssen Sie das Gerät darauf vorbereiten. Trennen Sie es vom Stromnetz und schalten Sie die dazugehörigen Sicherungen im Verteilerkasten um. Das garantiert, dass Sie keinen Stromschlag erleiden.
Danach drehen Sie die Zuwasserleitung zum Durchlauferhitzer ab und trennen das Gerät vom Trinkwassernetz. Sollte es nicht möglich sein, allein die Zuleitung abzudrehen, drehen Sie den Haupthahn ab. So ist sichergestellt, dass kein Wasser während der Reparatur austritt.
Durchlauferhitzer auseinanderbauen
Sobald jegliche Leitungen getrennt sind, können Sie den Durchlauferhitzer von der Wand demontieren oder direkt an der Wand alle wasserführenden Bauteile abschrauben. Gehen Sie hierbei nach der Anleitung des Herstellers vor oder schauen Sie sich Videos zu Ihrem Modell auf YouTube an, um den Durchlauferhitzer korrekt zu demontieren.
Entkalkung – Welche Mittel werden zum Entkalken benötigt?
Die Entkalkung der wasserführenden Bauteile erfolgt mithilfe eines Wasserbads, das mit speziellen Mitteln versehen ist. Dies ist entweder ein Essigreiniger oder ein spezieller Entkalker aus dem Baumarkt.
Während Sie den Entkalker aus Essig zu einem Teil Essig und zu drei Teilen aus Wasser herstellen, entnehmen Sie das Mischverhältnis des professionellen Reinigers aus dessen Datenblatt. Beide Mittel haben denselben Effekt auf den verkalkten Heizstab – sie lösen die Verkalkung.
Legen Sie hierzu die wasserführenden Bauteile in das Gemisch und warten Sie, bis sich der Kalk gelöst hat. Nehmen Sie die Teile aus dem Reinigungsbad, entfernen Sie letzte Kalkreste und trocknen Sie die Bauteile ab.
Zusammenbau
Im letzten Schritt bauen Sie den Durchlauferhitzer wieder nach der Herstelleranleitung zusammen. Kontrollieren Sie dabei jegliche Dichtungen, denn sind sie spröde oder wirken nicht mehr elastisch, sollten Sie sie ersetzen. Das beugt einem Defekt vor und verlängert die Lebenszeit Ihres Durchlauferhitzers.
Anschluss
Im letzten Schritt schließen Sie das Gerät an das Strom- und Wassernetz an und testen, ob er funktioniert.
Haben Sie das Gerät korrekt zusammengebaut und alle Teile angeschlossen, sollte der Durchlauferhitzer nun wieder problemlos Warmwasser bereitstellen.
Welche Durchlauferhitzer-Arten müssen nicht entkalkt werden?
Die Entkalkung von Durchlauferhitzern ist nur bei älteren Modellen notwendig.
Heutige Geräte setzen auf Blankdraht-Heizelemente.
Bei diesen Heizelementen platzt der Kalk sofort ab oder er lagert sich nur in geringen Mengen am Heizelement an. Dennoch kann es in sehr harten Regionen auch bei diesen Geräten zu Kalkablagerungen kommen, wobei Sie den Durchlauferhitzer dann nicht nach sechs Monaten entkalken müssen, sondern erst nach fünf Jahren.
Durchlauferhitzer entkalken – Video bei Youtube:
Kann ich einer Entkalkung vorbeugen?
Die Entkalkung von Durchlauferhitzern ist unabdingbar, wenn es sich um harte Regionen handelt, außer Sie setzen eine Enthärtungsanlage vor das Gerät. Enthärtungsanlagen filtern das eingehende Wasser und senken die Kalkkonzentration erheblich. Sie machen das Wasser weicher und infolgedessen bekömmlicher, wenn Sie gern Leitungswasser trinken.
In diesem Fall lohnt sich auch die Installation, andernfalls sollten Sie den Durchlauferhitzer durch einen neuen ersetzen, der nicht verkalkt.
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Fazit
Ältere Modelle von Durchlauferhitzern verkalken durch den Einsatz von Heizelementen, an denen sich losgelöster Kalk ablagern kann. Sie sind regelmäßig zu entkalken, insbesondere in Regionen mit hartem Wasser.
Sind Sie sich beim Entkalken unsicher, kontaktieren Sie immer einen Fachbetrieb, er übernimmt die Entkalkung und Sie können die Kosten von der Steuer absetzen.
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