Durchflussmenge eines Durchlauferhitzers richtig einstellen und bestimmen

Veröffentlicht von Jonas Weckerle Kategorie(n): Tests und Vergleiche

Der alte Durchlauferhitzer ist nun endlich aus dem Haus und das Stromsparen kann beginnen. Doch plötzlich stellt sich die Frage, wie viel Leistung denn tatsächlich notwendig ist. Muss es der Durchlauferhitzer mit einer Leistung von 27 kW sein, damit die Dusche warm genug ist oder reicht bereits ein Gerät mit einer Leistung von 21 kW? Aufschluss gibt die Durchflussmenge.

Wie finde ich heraus, welche Durchflussmenge mein Durchlauferhitzer benötigt?

Dies kommt nicht auf den Durchlauferhitzer selbst, sondern auf die Zapfstellen an. Ein kleiner Durchlauferhitzer für das Waschbecken muss lediglich für einen kleinen Wasserhahn mit geringer Durchflussmenge Warmwasser bereitstellen. Der große Durchlauferhitzer im Badezimmer oder versorgt jedoch gleichzeitig mehrere Entnahmestellen. Demnach ist die Durchflussmenge wesentlich höher als bei einem kleinen Durchlauferhitzer.

Hinzu kommt außerdem, dass Sie die gewünschte Temperatur der Entnahmestellen berücksichtigen müssen. Ein Durchlauferhitzer, der eine Dusche mit Warmwasser versorgt, muss das Wasser auf bis zu 42 Grad erwärmen.

Ein Durchlauferhitzer, der lediglich an ein Waschbecken angeschlossen ist, erwärmt das Wasser womöglich nur auf 32 Grad. Um diese Temperaturen bei gleichbleibender Durchflussmenge zu erzeugen, ist mehr Leistung vonnöten.

Anleitung, um die Durchflussmenge zu berechnen

Um die Durchflussmenge des Durchlauferhitzers zu berechnen, hilft folgende Näherungsformel:

Leistung des Durchlauferhitzers geteilt durch zwei, ist gleich die Durchflussmenge in Warmwasser pro Minute.

Diese Näherungsformel geht davon aus, dass das Leitungswasser mit einer durchschnittlichen Temperatur von circa neun Grad vom Wasserwerk kommt und der Durchlauferhitzer es auf durchschnittlich 39 Grad erwärmt.

Folgende Tabellen zeigen, wie die maximale Temperaturerwärmung bei unterschiedlichen Durchflussmengen von Durchlauferhitzern aussehen kann:

Bei einer Durchflussmenge von 6 l/min:

• Durchlauferhitzer mit 18 kW = 42 Grad
• Durchlauferhitzer mit 21 kW = 49 Grad
• Durchlauferhitzer mit 24 kW = 56 Grad
• Durchlauferhitzer mit 27 kW = 63 Grad

Bei einer Durchflussmenge von 9 l/min:

• Durchlauferhitzer mit 18 kW = 28 Grad
• Durchlauferhitzer mit 21 kW = 32 Grad
• Durchlauferhitzer mit 24 kW = 37 Grad
• Durchlauferhitzer mit 27 kW = 42 Grad

Bei einer Durchflussmenge von 12 l/min:

• Durchlauferhitzer mit 18 kW = 21 Grad
• Durchlauferhitzer mit 21 kW = 24 Grad
• Durchlauferhitzer mit 24 kW = 28 Grad
• Durchlauferhitzer mit 27 kW = 31 Grad

Bei einer Durchflussmenge von 15 l/min:

• Durchlauferhitzer mit 18 kW = 17 Grad
• Durchlauferhitzer mit 21 kW = 19 Grad
• Durchlauferhitzer mit 24 kW = 22 Grad
• Durchlauferhitzer mit 27 kW = 25 Grad

Bei einer Durchflussmenge von 20 l/min:

• Durchlauferhitzer mit 18 kW = 13 Grad
• Durchlauferhitzer mit 21 kW = 15 Grad
• Durchlauferhitzer mit 24 kW = 17 Grad
• Durchlauferhitzer mit 27 kW = 19 Grad

Wie kann ich die Durchflussmenge richtig einstellen?

Die Durchflussmenge können Sie bis zur Maximaltemperatur am Gerät individuell einstellen. Je nach Bauart des Geräts funktioniert dies besonders energiesparend.

Gehen Sie bei folgenden Arten wie folgt vor:

Durchflussmenge bei hydraulischen Durchlauferhitzern einstellen

Hydraulische Durchlauferhitzer zählen zu wahren Stromfressern, weshalb sie nur bis 1985 verbaut wurden.

Sie sind auch als halbelektronische Durchlauferhitzer bekannt, da sie lediglich über zwei bis drei Temperaturstufen verfügen, die Sie mithilfe eines elektrischen Schalters einstellen können. Daher können Sie bei diesen Geräten die Durchflussmenge nicht regulieren, sondern müssen dies an der Badarmatur über das Abmischen mit Kaltwasser erledigen. Das ist besonders kostenintensiv und spart keine Energie, weshalb die Geräte heutzutage nicht mehr im Einsatz sind.

Durchflussmenge bei elektronischen Durchlauferhitzern einstellen

Elektronische Durchlauferhitzer kamen bis zum Jahre 2010 zum Einsatz und sind deshalb noch in den meisten Gebäuden zu finden, in denen noch keine Renovierungsarbeiten stattfanden. Sie messen die Wassertemperatur und den Wasserdruck des Kaltwassers, um so die Durchflussmenge anzupassen.

Deshalb können Sie mit diesen Geräten auch die Wassertemperatur exakt einstellen und müssen das nicht mehr an der Armatur erledigen. Gehen Sie an das Bedienpanel des Geräts und begrenzen Sie die Durchflussmenge auf die Literanzahl, die Sie für die Zapfstelle wünschen. Auch bei diesen Geräten ist dies nur in Abhängigkeit zur Leistung möglich, weshalb der Durchlauferhitzer bei gleichzeitiger Entnahme an mehreren Stellen den Durchfluss begrenzt.

Durchflussmenge bei vollelektronischen Durchlauferhitzern einstellen

Vollelektronische Durchlauferhitzer stellen die modernste Art der Geräte dar und nehmen nicht nur den Wasserdruck sowie die Temperatur auf, sondern auch weitere Daten, die den Betrieb vereinfachen und Strom sparen.

Ein Sensor erkennt sogar, ob der Durchlauferhitzer tatsächlich die gewünschte Temperatur bei eingestellter Durchflussmenge erreicht hat und reguliert entsprechend nach. Bei diesen Geräten gibt entweder der Durchlauferhitzer Empfehlungen für die ideale Durchflussmenge aus oder Sie stellen sie wie beim elektronischen Durchlauferhitzer ein.

Tipps, um mit der richtigen Durchflussmenge Energie zu sparen

Sobald die exakte Durchflussmenge eingestellt ist, produziert der Durchlauferhitzer immer genau so viel Wasser, wie Sie benötigen, um zu duschen, sich die Hände zu waschen oder das Geschirr zu spülen. Dabei bleibt nicht nur immer derselbe Komfort für Sie bestehen, sondern das Gerät produziert auch exakt so viel Leistung, wie es erforderlich ist. Sie müssen nicht nachjustieren, sodass sich der Durchlauferhitzer nicht zu stark erwärmt.

Folgende Tipps helfen darüber hinaus:

Armatur auf ,,kalt“ stellen

Der größte Energieverbrauch von Durchlauferhitzern ist zu Beginn festzustellen, sobald sie sich einschalten. In den seltensten Fällen ist jedoch tatsächlich Warmwasser gefordert, weshalb Sie den Hebel der Armatur auf ,,kalt“ stellen sollten und nur bei Bedarf das Warmwasser zumischen.

Timer verwenden

Elektronische und vollelektronische Geräte sind programmierbar.

Sie können nicht nur die Durchflussmenge begrenzen, sondern auch Zeiten einstellen, zu denen sich der Durchlauferhitzer aktivieren soll. Duschen Sie immer zu einer bestimmten Uhrzeit oder nutzen nachts überhaupt kein Warmwasser mehr, können Sie den Durchlauferhitzern zu diesen Zeiten zu- oder abschalten, um möglichst viel Strom zu sparen.

Eco-Modus

Während er früher noch als die ,,Energiespartaste“ bekannt war, ist er heutzutage der Eco-Modus, der Energie spart. Der Eco-Modus versetzt den Durchlauferhitzer in einen Ruhezustand, bei dem lediglich der Zwischenspeicher mit Strom versorgt wird, um die Temperatureinstellungen beizubehalten.

Er spart im Vergleich zum dauerhaften Stand-by-Modus bis zu fünf Euro pro Monat ein, lohnt sich aber nur, wenn Sie für mehrere Tage verreisen. Andernfalls müsste das Gerät erneut hochfahren, was mit erheblichen Energiekosten verbunden ist.

Weiterführende Tipps, um Strom im Haushalt zu sparen (+Beispielrechnungen)

Was kann ich tun, wenn die Durchflussmenge zu hoch ist?

Wenn die Durchflussmenge zu hoch sein sollte, müssen Sie sie am Durchlauferhitzer begrenzen. Dies ist nur mit elektronischen oder vollelektronischen Modellen möglich.

Sollten Sie ein hydraulisches Gerät haben, müssen Sie den Durchlauferhitzer ersetzen.

Zwar kostet das anfänglich einen hohen Betrag, dieser relativiert sich jedoch schnell, da hydraulische Geräte extreme Stromfresser sind.

Fazit

Das Einstellen der korrekten Durchflussmenge und die Auswahl des passenden Durchlauferhitzers sparen langfristig enorme Summen.

Strom, Gas und andere Nebenkosten steigen dauerhaft, weshalb moderne Gerät mit Energiesparmaßnahmen der einzige Ausweg aus der Kostenfalle sind.

Eine korrekt eingestellte Durchflussmenge kann erhebliche Summen im Jahr sparen und reduziert die Belastung auf den Geldbeutel.